Grundlagenpapier LaVo 13.05.
Das ist das Konzept, was dem SPD LaVo für den 13.05. vorlag
Das ist das Konzept, was dem SPD LaVo für den 13.05. vorlag
1 | Digitale Gesellschaft gestalten |
2 | Grundlagen zur die Netzpolitik der BayernSPD |
3 | |
4 | 1. Wandel anerkennen |
5 | Die rasante technische Entwicklung, die Zunahme von |
6 | elektronischen Hilfsmitteln im privaten, im |
7 | wirtschaftlichen sowie im politischen Bereich bringen einen |
8 | tiefen Umbruch der Gesellschaft mit sich, der sich in ihren |
9 | Auswirkungen z.B. mit der Einführung des Buchdrucks |
10 | vergleichen lässt. |
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12 | Eine „Revolution“ passiert aber nicht dadurch, dass die |
13 | Gesellschaft neue Techniken nutzt, sondern dann, wenn die |
14 | Gesellschaft neue Verhaltensweisen adaptiert. Den ersten |
15 | Schritt haben wir (größtenteils, zumindest in Bezug auf |
16 | Deutschland) hinter uns, im zweiten stecken wir mittendrin. |
17 | Gesellschaft und Politik müssen diesen Umbruch als |
18 | tiefgehend begreifen und den Prozess, gleichermaßen |
19 | kritisch wie konstruktiv begleiten. Die SPD muss sich daher |
20 | zum einen naturgemäß in ihrer Aufgabe als (Volks-)Partei |
21 | mit dieser „digitalen Revolution“ beschäftigen aber auch |
22 | vor allem versuchen, diesen Wandel mit zu gestalten. Der |
23 | Fokus muss auf den Chancen im Sinne unseres |
24 | sozialdemokratischen Grundverständnisses liegen, nämlich |
25 | wie man das Internet für die Transformation zu einer |
26 | freieren, gerechteren und solidarischeren Gesellschaft |
27 | einsetzt. Die risikengetriebene Sichtweise ist ebenfalls |
28 | wichtig, darf aber nicht zur reinen Technikskepsis |
29 | verkommen. |
30 | |
31 | Der digitale Wandel betrifft zahlreiche Politikfelder. Es |
32 | ist daher nötig, keine reine „Netzpolitik“ zu betreiben, |
33 | sondern das Themenfeld als Querschnittsthema zu begreifen. |
34 | Wir brauchen keine eigene „Internetpolitik“ oder sogar ein |
35 | „Internetministerium“ sondern eine Gesamtperspektive auf |
36 | digitale Gesellschaftspolitik. Die SPD muss dies auf allen |
37 | Ebenen anerkennen und mitbedenken. Das beginnt im |
38 | Ortsverein und auf kommunaler Ebene und zieht sich |
39 | naturgemäß in die Parlamente. Im Bereich der „Netzpolitik“ |
40 | gilt dasselbe wie in anderen Politikfeldern: Wir machen uns |
41 | als Partei Gedanken über die Gesellschaft und entwickeln |
42 | daraus politische Perspektiven. |
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44 | 2. Themenfelder bearbeiten und Fragen beantworten |
45 | Netzpolitik so definiert ist also digitale |
46 | Gesellschaftspolitik. Sie ist ein guter Anlass sich mit |
47 | neuer Tatkraft Gedanken die Gesellschaft zu machen und |
48 | daraus sozialdemokratische Perspektiven zu entwickeln. Das |
49 | Themenforum Netzpolitik der BayernSPD beschäftigt sich |
50 | zunächst mit Telekommunikationsinfrastruktur in Bayern auch |
51 | in Hinblick auf den kommenden Landesparteitag, in der |
52 | zweiten Jahreshälfte mit Open Government. Den nicht nur |
53 | durch ACTA drängenden Fragen einer Reform des Urheberrechts |
54 | gehen wir ebenfalls nach. |
55 | |
56 | Natürlich berührt die digitale Gesellschaftspolitik |
57 | zunächst die klassische Innenpolitik und die Fragen nach |
58 | „Freiheit versus Sicherheit“. Dazu hat die BayernSPD einen |
59 | 2010 einen ausführlichen Antrag beschlossen (Nachzulesen |
60 | unter |
61 | http://bayernspd.de/workspace/uploads/standards/beschluss_61 |
62 | ao20102.pdf, S. 61 ff). |
63 | |
64 | Doch es gibt einige Felder, in denen insbesondere |
65 | sozialdemokratische Antworten gesucht werden: |
66 | |
67 | Wie sieht es aus mit der Partizipation im digitalen Wandel? |
68 | Was kann man gegen den „digital divide“ tun, der einen Teil |
69 | der Gesellschaft ausschließt? Welche Bevölkerungsgruppen |
70 | werden vor allem ausgeschlossen? |
71 | |
72 | Wir wollen den Zugang zum Medium Internet für alle |
73 | ermöglichen, sowohl durch die notwendigen |
74 | Infrastrukturmaßnahmen wie Breitbandausbau als auch durch |
75 | Vermittlung von Medienkompetenz für alle, unabhängig von |
76 | Alter, Geschlecht oder Herkunft. Internet ist keine Sache |
77 | für Großstädter, sondern auch und insbesondere eine |
78 | Bereicherung in sozialer, wirtschaftlicher und |
79 | gemeinschaftlicher Hinsicht für ländliche Regionen. |
80 | |
81 | Eine gesellschaftliche Revolution wie der digitale Wandel |
82 | verändert Arbeitsbedingungen rapide. Welche Alternativen |
83 | gibt es zur permanenten digitalen Erreichbarkeit von |
84 | Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern? Wie geht man mit |
85 | überholten Berufskonzepten um? Wie können wir die |
86 | Kreativbranche und den Bereich der Soloselbstständigen |
87 | besser absichern? |
88 | |
89 | Gute Arbeit steht für uns im Fokus, das gilt auch im |
90 | digitalen Zeitalter. Jede Branche wird durch diesem Wandel |
91 | berührt, wir alle sind betroffen und nur zusammen kann der |
92 | unabdingbare Wandel positiv und sozial anregend gestaltet |
93 | werden. |
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95 | Gerade die Bildungs- und Forschungspolitik adaptieren neue |
96 | digitale Möglichkeiten recht schnell. Wo liegen – |
97 | insbesondere beim Ansatz des lebenslangen Lernens – die |
98 | Chancen einer digitalen Bildungs- und Forschungspolitik? |
99 | Wie lassen sich Open Access Konzepte in die |
100 | Forschungspolitik integrieren? Und wie kann man |
101 | gleichzeitig sicherstellen, dass keine reine |
102 | Technikgläubigkeit eintritt („mit Laptops lernen die |
103 | SchülerInnen besser“), sondern neue Konzepte sinnvoll |
104 | integriert werden? Was muss sich in der LehrerInnenbildung |
105 | ändern? |
106 | |
107 | Die Bildungslandschaft muss sich auf die neuen digitalen |
108 | Anforderungen einstellen, darf aber ihre Kernaufgabe der |
109 | Wissensvermittlung nicht dem reinen digitalen Fokus opfern. |
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111 | |
112 | Persönliche Daten sind zu einem Zahlungsmittel geworden. |
113 | Der Kampf um einen wirksamen Datenschutz wird hier gegen |
114 | immer mächtige Großkonzerne geführt. Es gilt, tragfähige |
115 | Antworten zu entwickeln, wie Verbraucherinnen und |
116 | Verbraucher besser geschützt werden können. Gleichzeitig |
117 | muss darauf geachtet werden, dass die Flexibilität von |
118 | Geschäftsmodellen nicht zu stark eingeschränkt wird. |
119 | Die Daten gehören den Menschen, nicht den Unternehmen. Wir |
120 | werden politisch auf wirksamen Datenschutz und auf Schulung |
121 | im Umgang mit Datenweitergabe hinwirken. |
122 | |
123 | Der digitale Wandel greift insbesondere in die |
124 | Medienpolitik ein. Sind die aktuellen Finanzierungskonzepte |
125 | gerade im öffentlich-rechtlichen Bereich noch tragbar? |
126 | Welche Auswirkungen hat der digitale Wandel auf einen |
127 | unabhängigen politischen Journalismus? Wie sind neue Formen |
128 | wie z.B. Blogs zu bewerten? |
129 | |
130 | Wir begleiten den Wandel in Kultur und Medien politisch. |
131 | Heutiges Leben erfordert eine aktive Medienkompetenz. Somit |
132 | ist die notwendiger Bestandteil der Bildung wie Lesen und |
133 | Schreiben. Gerade in einer Welt, die uns mehr Informationen |
134 | und Daten bietet, ist guter Journalismus eine klare |
135 | Notwendigkeit. Gleichzeitig wollen wir |
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141 | |
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144 | Meinungsspektrum fördern. |
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